Dojo Regeln

Das Dojo ist keine gewöhnliche Sporthalle, sondern ein traditioneller Ort, an dem die Schüler unter Anleitung eines Lehrers (Sensei) Gelegenheit haben, sich in ihrer Kampfkunst und in ihrem Charakter und persönlichem Verhalten zu testen und vervollkommnen. Um dies zu erreichen, wird von jedem einzelnen Schüler (Senpai und Kohai) ein besonderes Verhalten verlangt:

  1. Es wird erwartet, dass jeder Schüler dem Dojo den ihm angemessenen Respekt erweist und die Räumlichkeiten, in denen er trainiert, so behandelt, als wären sie sein Eigentum. Der Respekt gegenüber der Tradition und die Loyalität gegenüber dem Sensei sind ein wichtiger Bestandteil für das Üben im Dojo.
  2. Als Übungsleiter (Senpai) habe Geduld mit deinen Schülern und lehre sie durch dein gutes Beispiel. Denke immer daran, dass du der Maßstab bist, an dem sich deine Schüler orientieren. Beurteile deine Schüler nicht nach ihrem körperlichen Talent, sondern nach ihrem Charakter, ihrer Selbstdisziplin und ihrer Hilfsbereitschaft.
  3. Pünktliches Erscheinen zum Unterricht ist für alle selbstverständlich. Wer zu einem Training nicht pünktlich erscheinen kann, sollte vorher den Dojolehrer (Sensei) oder den betreffenden Übungsleiter (Senpai) informieren.
  4. Es ist Aufgabe aller Schüler, die Tatami und die Einrichtungen des Dojo (nach Anweisung eines Senpai) vor jedem Training zu säubern. Dies verlangt eine Anwesenheit von mindestens 15 bis 20 Minuten vor dem jeweiligen Training. Nachdem die Tatami gereinigt sind, warten die Schüler auf der Matte (in der Regel in Seiza), dass der Sensei oder Übungsleiter die Matte betritt.
  5. Die Zeit vor dem Trainingsbeginn sollten die Schüler dazu nutzen, um ihren Körper mit geeigneten Übungen warmzumachen oder um Suburi vor dem Spiegel zu üben.
  6. Vor besonderen Ereignissen (z.B. Seminar, Prüfung) wird das komplette Dojo einer besonderen Reinigung unterzogen. Alle Schüler des Dojos sollten an diesen Aktionen teilnehmen.
  7. Beim Betreten oder Verlassen des Dojos sowie der Tatami wird durch eine Verbeugung in Richtung Kamiza gegrüßt.
  8. Zu Beginn des Trainings verbeugt mach sich zuerst in Richtung Kamiza dann zum jeweiligen Sensei oder Übungsleiter, der das Training durchführt. Zum Ende des Trainings in umgekehrter Reihenfolge. Vor und nach einer Partnerübung verbeugt man sich gegenseitig.
  9. Wer zu spät zu einem Trainingsbetrieb kommt, erledigt die Zeremonie, mit der alle Teilnehmer das Training beginnen, für sich selbst (2-malige Verbeugung und 2-maliges Aufrufen der Kamiza, anschließend zum Sensei oder Übungsleiter) und wartet dann am Mattenrand, bis der Sensei oder Übungsleiter ihn zur Teilnahme am Training auffordert. Keinesfalls kann der Schüler ohne Aufforderung des Lehrers mit trainieren.
  10. Auf Sauberkeit des Körpers und der Kleidung ist besonderes Augenmerk zu legen. Die Füße sind vor Betreten der Tatami zu säubern. Auf kurz geschnittene Finger- und Fußnägel ist zu achten. Uhren und Schmuck werden vor dem Unterricht abgelegt.
  11. Jeder achtet selbst darauf, dass keine Wertgegenstände in den Umkleideräumen verbleiben.
  12. Die Teilnahme am Training unter Einfluss von Alkohol oder Drogen ist nicht erlaubt. Gleiches gilt für das Kauen von Kaugummi sowie der Genuss von Nahrungsmitteln und Süßigkeiten. In allen Räumen des Dojos ist das Rauchen untersagt.
  13. Die Schüler stehen nicht im Wettstreit gegeneinander, sondern lernen miteinander und voneinander. Bei der Ausführung einer Technik beginnt immer der fortgeschrittene Aikidoka (Senpai) und ist hilfsbereit gegenüber demjenigen Trainingspartner (Kohai), der die Technik noch nicht so gut kann.
  14. Jeder Schüler ist umsichtig in der Ausführung seiner Technik und achtet mit auf die Sicherheit beim Unterricht. Mit den Übungsgeräten aus dem Dojo (Bokken und Jo) ist sorgsam umzugehen.
  15. Aikido-Techniken dürfen nur mit der Erlaubnis bzw. nach Aufforderung des Sensei oder des jeweiligen Übungsleiters (Senpai) geübt werden.
  16. Während des Trainings sollte zwischen den Trainingspartnern nur das Nötigste gesprochen werden. Gespräche mit Zuschauern oder Besuchern sollen unterbleiben. Für Auskünfte bezüglich Dojobetrieb, Trainingszeiten, Anfängertraining usw. ist der Dojolehrer oder einer der Sempai zuständig.
  17. Schüler sollten während des Trainings die Tatami bzw. das Dojo nur aus dringenden Gründen verlassen. In allen Fällen muss man sich beim Übungsleiter (Sensei) abmelden.
  18. Kritisiere grundsätzlich nicht andere Trainingspartner oder Aikidoka anderer Dojos, Stilrichtungen oder Verbände. Sei immer bemüht anderen zu helfen, egal welcher Herkunft oder Graduierung. Missbrauche niemals deine Erfahrung oder stelle dein Ego in den Vordergrund.
  19. Verstöße gegen die Dojoregeln einschließlich der Geschäftsordnung des Hauptvereins können mit Trainingsverbot – in schwerwiegenden Fällen mit Ausschluss aus dem Dojo – geahndet werden.