Historie

Ueshiba Morihei (japanisch 植芝 盛平; * 14. Dezember 1883 in Nishinotani, Nishimuro-gun (heute Tanabe), Präfektur Wakayama; † 26. April 1969 in Iwama) war der Begründer der modernen japanischen Kampfkunst Aikidō.

Mitte des 20. Jahrhunderts war O-Sensei ein Experte mehrerer älterer Schulen des bewaffneten und unbewaffneten Kampfes. Die Entwicklung von Aikido war eine Kombination seiner Kampfkunstfähigkeiten (insbesondere Daito-ryu Aiki-jujitsu) mit seinen Lebenserfahrungen und seiner Philosophie.

In den 1920er Jahren war O-Sensei ein gefragter Ausbilder seiner Kampfkunst, die damals als Aiki-Budo bezeichnet wurde. Er lehrte in Tokio am kaiserlichen Hof und am kaiserlichen Haushaltsministerium. Seine Studentenschaft umfasste Mitglieder mit hohem militärischen und politischen Status sowie bereits etablierte Kampfkünstler.

O-Sensei baute 1931 das Kobukan Dojo in Tokio, das heute als Hombu Dojo oder Aikido World Headquarters bezeichnet wird und derzeit von O-Senseis Enkel Ueshiba Moriteru Sensei geleitet wird.
O-Sensei zog 1942 von Tokio nach Iwama (Präfektur Ibaraki), wo er das Aiki Shuren Dojo, heute bekannt als Ibaraki Shibu Dojo, und den Aiki Jinja (Schrein) baute. O-Sensei unterrichtete und trainierte und erweiterte sein Wissen über Aikido.

O-Sensei wurde mit der japanischen Ehrenmedaille (1960), dem Orden der aufgehenden Sonne, Goldstrahlen mit Rosette (1960) und dem Orden des Heiligen Schatzes (1968) ausgezeichnet.
O-Sensei verließ die Erde am 26. April 1969. Ein Gedenkgottesdienst zu Ehren von O-Sensei findet jedes Jahr am 29. April im Aiki Jinja in Iwama statt.


Morihiro Saitō (jap.: 斉藤 守弘 Saitō Morihiro; * 31. März 1928; † 13. Mai 2002) war ein berühmter Aikidō-Lehrer, Schüler von Ueshiba Morihei und Hüter des Aiki-Schreins in Iwama. Er trug den 9. Dan des Aikikai Aikidō. 1946 begann er mit dem Training unter Ueshiba im gerade drei Jahre alten Iwama-Dōjō.

Morihiro Saitō war in den dreiundzwanzig Jahren bis zum Tod des Begründers im Jahr 1969 ständiger Schüler und Begleiter Ueshibas. Da er bei der japanischen Eisenbahn im Schichtbetrieb arbeitete, hatte er die Möglichkeit, an Ueshiba Morihei morgendlichem Waffentraining teilzunehmen und wurde zum Experten für Stab und Schwert im Aikidō.

Seinen Namen Morihiro, der Bewahrer, den er von Ueshiba erhielt, bezog Saitō nicht nur auf seine Aufgabe als Hüter des Schreins, sondern ebenso auf sein Verständnis von Aikidō: Er sah seine Bestimmung darin, die Aikidoformen des Begründers weiterzugeben, wie dieser sie in Iwama gelehrt hatte. Dafür entwickelte er im Körpertraining, vor allem aber in den Waffenformen ein Unterrichtssystem, das der Vermittlung dieser Formen diente.

Ihm wurde nach dem Tod von Ueshiba Morihei die Leitung von dessen Dōjō in Iwama übertragen. Zeitlebens war Morihiro Saitō Mitglied im Weltverband Aikikai, vergab aber gleichzeitig auch Graduierungen im sogenannten Iwama Ryū.


Hitohira Saitō (jap. 斎藤 仁弘, Saitō Hitohira, * 12. Februar 1957) ist ein japanischer Aikidō-Lehrer.

Hitohiro Saitō hat lange Jahre seinen Vater Morihiro Saitō in der Leitung des Ibaraki -Dōjō in Iwama, Japan unterstützt. Bereits als Kind trainierte er unter Ueshiba Morihei Aikidō. Als junger Mann verbrachte er einige Zeit in Ōsaka, um den Beruf des Kochs zu erlernen. Dort begann er auch, sich für japanische Kalligraphie zu interessieren.

Später kehrte er nach Iwama zurück und trainierte und unterrichtete von da an täglich an der Seite seines Vaters. Seit dem Tod von Morihiro Saitō im Jahr 2002 hat er dessen Aufgaben übernommen. Er legt besonderen Wert auf den Budō-Aspekt des Aikidō, d. h. auf die Effektivität und Präzision der Techniken, die er aus dem Kihon, der Grundform heraus unterrichtet. Die Formen aus der Bewegung, das ki no nagare, sieht er als Übung für Fortgeschrittene, nicht aber für Anfänger.

Weiterhin orientiert sich Hitohiro Saitō stark an den spirituellen Vorstellungen Ueshiba Morihei, der ja Aikidō nicht als Wettkampfsport sah, sondern als misogi waza, als Reinigungsübung. Weiterhin teilt Hitohiro Saitō die Überzeugung seines Vaters, der Stab und Schwert immer als integralen Bestandteil des Aikidō verstand, aus deren Kenntnis heraus sich die waffenlosen Techniken (taijutsu) erschließen. Folglich besteht das tägliche Training in Iwama grundsätzlich aus einer Stunde Waffen und einer Stunde waffenlose Techniken.


Alessandro Tittarelli (1957 – 2018) gehörte zu Europas bekanntesten Aikido-Lehrer. Er war 8. DAN des Iwama Shin Shin Aikido und war ein unangefochtener Verfechter und Unterstützer des traditionellen Aikidos, Iwama Stil.

Alessandro begann seine Aikido-Laufbahn 1976. Nach anfänglichem Start bei Paolo Corallini sowie nach zahlreichen Seminaren bei namenhaften Meistern wie Kawamukai, Tada, Kobayashi, Tamura, Tohei, Yamaguchi, André Noquet widmete sich Alessandro 1984 dem Iwama Stil gemäß Morihiro Saito Sensei.

Als Botschafter des Aikidos verantwortete er die Verbreitung des Aikidos insbesondere in Italien und Europa. So gründete er mit Paolo Corallini die Unione Italiana Aikido (vorher Takemusu Aiki Iwama Style Italy), das Aiki Shrine Dojo in Tolentino und Filottrano, Aiki Shuren Dojo in Ancona und war ein gefragter Lehrer in den Dojos außerhalb Italiens.

Alessandro war ein offenherziger Meister, der sehr großen Wert auf die Waffenführung legte, wie es seitens Morihiro Saito Sensei gelehrt wurde.